Den Menstruationszyklus verstehen: Vier Phasen für Wohlbefinden und Balance

von Jessica Bernhardt 02.09.2024

Der Menstruationszyklus lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen: Menstruation, Follikelphase (auch als Östrogenphase bekannt), Ovulation (Eisprung) und Lutealphase (Progesteronphase). Jede dieser Phasen wird durch charakteristische Hormonspiegel und spezifische hormonelle Veränderungen bestimmt. Die Schlüsselhormone, die den Zyklus steuern, sind Progesteron, Östrogen, das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH).

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Phase 1: Menstruation (Tag 1–5)

Der Beginn eines neuen Zyklus wird durch den ersten Tag der Menstruationsblutung markiert. In dieser Phase durchläuft der Körper oft eine Entgiftung, die sich durch Symptome wie Krämpfe, Schmerzen und Stimmungsschwankungen bemerkbar machen kann. Der Körper benötigt jetzt besondere Unterstützung, um den Blutfluss zu fördern und den Entgiftungsprozess zu optimieren.

  • Tipps zur Unterstützung: Viel Flüssigkeit, vor allem Wasser, hilft bei der Entgiftung. Regelmäßige, sanfte Bewegung kann den Blutfluss fördern und Krämpfe lindern. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt den Körper in dieser Zeit besser als der Konsum von Kaffee, Alkohol und Nikotin. Da der Körper während der Menstruation Eisen und Salze verliert, kann der Verzehr eisenreicher Nahrungsmittel oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Magnesium hilfreich sein, um Schmerzen und Spannungen zu reduzieren.
  • Zusätzliche Maßnahmen: Ein Leberwickel, bei dem ein feucht-warmes Tuch auf den rechten Oberbauch gelegt wird, kann den Entgiftungsprozess fördern. Lege dich dazu für etwa 30 Minuten unter eine Decke und entspanne dich. Auch eine sanfte Darmmassage kann die Verdauung und den Entgiftungsprozess unterstützen.

Gegen Ende der Menstruation beginnt der Östrogenspiegel wieder zu steigen, was zu einer Verbesserung der Stimmung und zu einem Anstieg der Energie führen kann.

Phase 2: Follikelphase (Tag 6–12)

Während dieser Phase dominiert das Hormon Östrogen. Es hat eine aufbauende (anabole) Wirkung, was bedeutet, dass der Körper jetzt besonders gut Muskelmasse aufbauen kann. Diese Phase ist ideal für körperliche Aktivität, insbesondere Krafttraining, da die gestiegene Motivation und Energie die sportliche Leistung fördern.

  • Fitness und Ernährung: Diese Zeit ist besonders geeignet, um eine Diät zu beginnen oder intensiv zu trainieren. Dank der positiven Stimmung und der erhöhten Energie fällt es leichter, auf ungesunde Snacks zu verzichten. Die anabole Wirkung des Östrogens unterstützt zudem den Muskelaufbau. Empfehlenswert sind in dieser Phase kraftorientierte Workouts und eine proteinreiche Ernährung.

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Phase 3: Ovulation (Tag 13–18)

Der Eisprung ist die fruchtbare Phase des Zyklus, in der die Möglichkeit einer Empfängnis am höchsten ist. Für Frauen mit Kinderwunsch ist dies die ideale Zeit, um schwanger zu werden. Auch unabhängig davon führt der Anstieg der Sexualhormone oft zu einer erhöhten Libido.

  • Mögliche Symptome: Einige Frauen spüren den sogenannten Mittelschmerz oder erleben leichte Blutungen. In solchen Fällen kann Magnesium helfen, Schmerzen zu lindern. Gönne dir bei Bedarf Ruhe und Rückzug, um den Körper in dieser intensiven Phase zu unterstützen.

Phase 4: Lutealphase (Tag 19–28)

Nach dem Eisprung bereitet sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Das Hormon Progesteron übernimmt in dieser Phase die Führung und wirkt beruhigend und ausgleichend. Viele Frauen erleben in dieser Zeit Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS), wie Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit.

  • Detox und Wohlbefinden: Die Lutealphase eignet sich gut für Entgiftungsmaßnahmen (Detox), die helfen können, PMS-Symptome zu reduzieren. Detox-Programme, spezielle Yoga-Praktiken oder eine basische Ernährung können den Körper unterstützen. Ein einfaches Natronfußbad für 30 Minuten kann ebenfalls zur Entsäuerung beitragen und das Wohlbefinden steigern.
  • Stärkung des Immunsystems: Progesteron kann das Immunsystem leicht unterdrücken, weshalb das Risiko für Erkältungen oder Infekte erhöht sein könnte. Vitamin C, Ingwer und Echinacea können helfen, das Immunsystem zu stärken und dich vor Krankheiten zu schützen.

Anpassung an den eigenen Zyklus

Die hier genannten Zyklusphasen orientieren sich an einem klassischen 28-Tage-Zyklus, aber viele Frauen haben kürzere oder längere Zyklen. Wichtig ist, dass du deinen individuellen Rhythmus erkennst und dich entsprechend anpasst. Wenn du den Eisprung etwa 14 Tage vor dem Zyklusende bestimmst, kannst du die Phasenlänge für dich persönlich anpassen. Indem du deinen Lebensstil im Einklang mit deinem Zyklus gestaltest und erkennst, warum sich deine Energielevel verändern, kannst du deine zyklusbedingten Beschwerden reduzieren und deine Gesundheit und dein Wohlbefinden maximieren. Melde dich gerne, wenn du Fragen zu deinem Zyklus hast, oder vereinbare einen Termin.

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