Ängste einer Mutter

von Jessica Bernhardt 02.02.22

Image

Definition: Angst

Gefühlszustand, der mit Spannung, Erregung, Bedrückung verbunden ist und der oftmals mit der Vorstellung von bedrohlichen Situationen einhergeht. Angst ist von körperlichen Alarmreaktionen begleitet und kann Schweißausbrüche, Herzklopfen, feuchte Hände oder Zittern auslösen. Die daraus resultierenden Spannungen können sich leistungssteigernd auswirken, bei übermäßiger Intensität jedoch zu einer inneren Blockade führen. Unterschieden werden muss zwischen neurotischer, irrationaler Angst, die einen Menschen ohne erkennbaren Anlass überfällt und vermutlich dazu genutzt wird, unbewusst innere Gefahren zu vermeiden, und der Realangst, die sich auf tatsächlich, begründbare gefährliche Situationen bezieht.
(Wörterbuch Psychologie, Compact-Verlag, 2010)

Mütter haben Ängste

Als Mutter können viele Ängste auf einen einströmen. Es beginnt eventuell schon vor der Schwangerschaft, mit der Angst nicht Schwanger zu werden. Doch spätestens mit den zwei Strichen auf dem Schwangerschaftstest kommen die Ängste. Ängste nicht mehr nur um dein Leben sondern auch um das Leben in dir. In den ersten zwölf Wochen hast du Angst vor einer Fehlgeburt, dann vor der Geburt. Im ersten Lebensjahr deines Kindes ist es die Angst vor dem plötzlichen Kindstod und danach davor etwas falsch zu machen. Dein Kind zu über- oder unterfordern oder sonst einfach irgendwas falsch zu machen. Ach ja und dann natürlich immer wieder die Angst, dass etwas passieren könnte.

Doch nicht jede Angst ist bei jeder Mutter gleich stark ausgeprägt, Schwangerschaft und Geburt war für mich nicht so ein Thema wie der plötzliche Kindstod. Und dann kommt es natürlich noch insgesamt auf deine Persönlichkeit an, ob und wie es mit deinen ganz persönlichen Mutterängsten aussieht.
Was wir dennoch nicht abstreiten können ist, dass wir alle Ängste haben, doch was tun wir nun damit, oder dagegen?

Sich beruhigen

Die meisten Mutter-Ängste sind wahrscheinlich neurotische, irrationale Ängste und keine Realangst, die sich jetzt auf diese konkrete Situation bezieht. Das sollten wir uns in Momenten in denen die Angst besonders stark ist erst mal klar machen. „Mein Kind ist nicht in akuter Gefahr!“ Beruhige dich, atme tief durch und versuche mal zu ergründen woher diese Angst kommt. Was steckt dahinter? Ist es eine Erinnerung aus deiner Kindheit? Hast du diese Angst übernommen? Steckt eventuell eine andere größere Angst dahinter?
Es kann helfen deinen Schatz in solchen Momenten in den Arm zu nehmen oder ihm einfach beim Spielen zu zu sehen, wichtig ist, dass du es nicht aus der Angst heraus machst, dass könnte dein Kind verschrecken, sondern aus einem Gefühl von Liebe und Dankbarkeit heraus, so wie immer!

Fakten schaffen

Mir ganz persönlich helfen Zahlen und Statistiken. So war es beispielsweise bei meiner Angst vor dem plötzlichen Kindstod. Es gibt Faktoren, die ein solches Ereignis begünstigen und es gibt Statistiken wer wie gefährdet ist. Nachdem ich viel zu dem Thema gelesen hatte wurde mir klar, dass die meisten Faktoren nicht auf mein Kind zutrafen. Das beruhigte mich schon mal. Dann kaufte ich noch eine spezielle Matratze und hatte damit das Gefühl alles mögliche getan zu haben und damit war es erst mal okay für mich. Natürlich war ich froh, als der 1. Geburtstag kam und das Thema zumindest statistisch erledigt war.
Diese Möglichkeit ist sicher nicht für jeden was, aber wenn du ein Typ bist, für den Zahlen und Statistiken hilfreich sind, kannst du es ja mal versuchen.

Vorkehrungen treffen

Das baut ein wenig auf der Geschichte von oben auf. Ich habe eine spezielle Matratze gekauft und damit die mir möglichen Vorkehrungen getroffen. Irgendetwas kann man eigentlich immer tun, um seiner Angst ein bisschen die Macht zu nehmen. Meine Mädchen gehen zum Beispiel zum Karate und zu Selbstbehauptungstrainings. Wenn du Angst davor hast, dass deinem Kind im Straßenverkehr etwas passiert, kannst du beispielsweise die Verkehrsregeln mit ihm lernen und dafür sorgen, dass es immer gut gesehen werden kann. Wenn du Angst hast, dass dein Kind beim klettern vom Baum fällt, dann übe es mit ihm.
Das alles kann selbstverständlich deinem Kind auch keinen 100 prozentigen Schutz bieten, aber es kann dein Gefühl verbessern. Mit dem grundsätzlichen Wissen „Mein Kind kann das!“ wirst du dich besser fühlen!
Noch ein Tipp: dieses Wissen, mein Kind kann das, kann am besten entstehen, wenn du dein Kind auch mal was machen lässt. Wenn es sich mal beweisen darf. Wenn du immer der Schutzengel bist, hat dein Kind keinen Grund, es selbst zu lernen!

Darüber reden

Es klingt so banal, aber es hilft immer noch am besten! Rede über deine Ängste, du wirst sehen, es geht vielen so wie dir und vielleicht kannst du noch mehr gute Tipps bekommen um mit deinen Ängsten klar zu kommen, denn irgendwie müssen wir es ja.
Solltest du allerdings das Gefühl haben, dass es bei dir anders ist. Das du nichts anfangen kannst mit den Ratschlägen in diesem Beitrag und auch, dass es bei deinen Bekannten irgendwie anders ist als bei dir. Dann such dir bitte professionelle Hilfe, um eine mögliche Angststörung auszuschließen.

Image

Leidest du auch unter Ängsten

Meld dich bei mir und wir können drüber reden.