Als Mutter können viele Ängste auf einen einströmen. Es beginnt eventuell schon vor der Schwangerschaft, mit der Angst nicht Schwanger zu werden. Doch spätestens mit den zwei Strichen auf dem Schwangerschaftstest kommen die Ängste. Ängste nicht mehr nur um dein Leben sondern auch um das Leben in dir. In den ersten zwölf Wochen hast du Angst vor einer Fehlgeburt, dann vor der Geburt. Im ersten Lebensjahr deines Kindes ist es die Angst vor dem plötzlichen Kindstod und danach davor etwas falsch zu machen. Dein Kind zu über- oder unterfordern oder sonst einfach irgendwas falsch zu machen. Ach ja und dann natürlich immer wieder die Angst, dass etwas passieren könnte.
Doch nicht jede Angst ist bei jeder Mutter gleich stark ausgeprägt, Schwangerschaft und Geburt war für mich nicht so ein Thema wie der plötzliche Kindstod. Und dann kommt es natürlich noch insgesamt auf deine Persönlichkeit an, ob und wie es mit deinen ganz persönlichen Mutterängsten aussieht.
Was wir dennoch nicht abstreiten können ist, dass wir alle Ängste haben, doch was tun wir nun damit, oder dagegen?
Die meisten Mutter-Ängste sind wahrscheinlich neurotische, irrationale Ängste und keine Realangst, die sich jetzt auf diese konkrete Situation bezieht. Das sollten wir uns in Momenten in denen die Angst besonders stark ist erst mal klar machen. „Mein Kind ist nicht in akuter Gefahr!“ Beruhige dich, atme tief durch und versuche mal zu ergründen woher diese Angst kommt. Was steckt dahinter? Ist es eine Erinnerung aus deiner Kindheit? Hast du diese Angst übernommen? Steckt eventuell eine andere größere Angst dahinter?
Es kann helfen deinen Schatz in solchen Momenten in den Arm zu nehmen oder ihm einfach beim Spielen zu zu sehen, wichtig ist, dass du es nicht aus der Angst heraus machst, dass könnte dein Kind verschrecken, sondern aus einem Gefühl von Liebe und Dankbarkeit heraus, so wie immer!
Mir ganz persönlich helfen Zahlen und Statistiken. So war es beispielsweise bei meiner Angst vor dem plötzlichen Kindstod. Es gibt Faktoren, die ein solches Ereignis begünstigen und es gibt Statistiken wer wie gefährdet ist. Nachdem ich viel zu dem Thema gelesen hatte wurde mir klar, dass die meisten Faktoren nicht auf mein Kind zutrafen. Das beruhigte mich schon mal. Dann kaufte ich noch eine spezielle Matratze und hatte damit das Gefühl alles mögliche getan zu haben und damit war es erst mal okay für mich. Natürlich war ich froh, als der 1. Geburtstag kam und das Thema zumindest statistisch erledigt war.
Diese Möglichkeit ist sicher nicht für jeden was, aber wenn du ein Typ bist, für den Zahlen und Statistiken hilfreich sind, kannst du es ja mal versuchen.
Das baut ein wenig auf der Geschichte von oben auf. Ich habe eine spezielle Matratze gekauft und damit die mir möglichen Vorkehrungen getroffen. Irgendetwas kann man eigentlich immer tun, um seiner Angst ein bisschen die Macht zu nehmen. Meine Mädchen gehen zum Beispiel zum Karate und zu Selbstbehauptungstrainings. Wenn du Angst davor hast, dass deinem Kind im Straßenverkehr etwas passiert, kannst du beispielsweise die Verkehrsregeln mit ihm lernen und dafür sorgen, dass es immer gut gesehen werden kann. Wenn du Angst hast, dass dein Kind beim klettern vom Baum fällt, dann übe es mit ihm.
Das alles kann selbstverständlich deinem Kind auch keinen 100 prozentigen Schutz bieten, aber es kann dein Gefühl verbessern. Mit dem grundsätzlichen Wissen „Mein Kind kann das!“ wirst du dich besser fühlen!
Noch ein Tipp: dieses Wissen, mein Kind kann das, kann am besten entstehen, wenn du dein Kind auch mal was machen lässt. Wenn es sich mal beweisen darf. Wenn du immer der Schutzengel bist, hat dein Kind keinen Grund, es selbst zu lernen!
Es klingt so banal, aber es hilft immer noch am besten! Rede über deine Ängste, du wirst sehen, es geht vielen so wie dir und vielleicht kannst du noch mehr gute Tipps bekommen um mit deinen Ängsten klar zu kommen, denn irgendwie müssen wir es ja.
Solltest du allerdings das Gefühl haben, dass es bei dir anders ist. Das du nichts anfangen kannst mit den Ratschlägen in diesem Beitrag und auch, dass es bei deinen Bekannten irgendwie anders ist als bei dir. Dann such dir bitte professionelle Hilfe, um eine mögliche Angststörung auszuschließen.