Neurodermitis ist weit mehr als nur eine Hauterkrankung. Ein genauer Blick auf Neurodermitis zeigt, dass die aufbauenden Stoffwechselprozesse vermindert sind. Die Haut produziert zu wenig Fett und wichtige Substanzen wie Harnstoff, Schweiß und Talg fehlen. Das Ergebnis ist trockene Haut und weitere Symptome wie kleine Fältchen im Gesicht und an den Händen sowie Einrisse an den Mundwinkeln, zwischen den Fingern oder an den Ohrläppchen.
Auch im Verdauungstrakt können sich Anzeichen dieses geschwächten Stoffwechsels zeigen. Nahrungsmittelallergien, Blähungen, Durchfall und Verstopfungen können auftreten. Zudem ist das Immunsystem geschwächt, was vermehrte Infekte, Warzen und Pilzinfektionen begünstigt.
Ein weiterer bedeutender Aspekt bei Neurodermitis ist die Reizüberflutung des Nervensystems. Selbst sanfte Berührungen können zu starkem Juckreiz führen. Interessanterweise sind viele Menschen, die von Neurodermitis betroffen sind, sehr reif für ihr Alter und verfügen über eine hohe Intelligenz. Sie reagieren besonders sensibel auf Sinneseindrücke und sind geistig wach.
Allerdings kann die Verbindung zum eigenen Körper bei Neurodermitis-Betroffenen oft schwach sein. Die Grenze zwischen der eigenen Person und der Außenwelt verschwimmt. Neurodermitis-Patienten sind oft sehr einfühlsam und haben Schwierigkeiten, sich von der Umwelt abzugrenzen. Es ist daher wichtig, zu lernen, aktiv auf die Welt zuzugehen und sich nicht zu sehr von äußeren Einflüssen beeinflussen zu lassen. Eine bewusste Arbeit an der Stärkung der eigenen Grenzen kann dabei helfen, den Umgang mit Neurodermitis zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.